Social Community Day No. 3 – Eröffnung

Veröffentlicht von jr am

scd-2012_0019Um kurz nach halb zehn beginnt der dritte Social Community Day mit einer Anmoderation von Ralph Caspers, der den Anwesenden eine „hochkarätige Veranstaltung“ verspricht.
Es folgt die offizielle Begrüßung durch den Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann, der mit einem Rilke-Zitat einsetzt: Dieses dreht sich um das Thema Gesichtsverlust, welches hohe Aktualität aufweist durch Medien wie bspw. Facebook, das als „Turbomaschine der Identitätsbildung“ fungiert. Dies birgt Risiken in den Augen Kammanns – aber auch Chancen. Der Social Community Day als Labor, als Werkstatt, in dem / in der diese Möglichkeiten und Chancen ausgelotet werden können – das allerdings nicht ohne Kritik.

scd-2012_0053Im Anschluss richtet Dr. Angelica Schwall-Düren, Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien NRW, das Wort an die Anwesenden. Sie betont, dass das Publikum selber wissen müsse, was es tun kann, soll und will mit den sozialen Netzwerken. Soziale Netzwerke bergen eine „unendliche Vielfalt an Möglichkeiten, die gegebenenfalls unvereinbar bleiben“. Schwall-Düren zitiert einige Studien und Meldungen, die zeigen, dass Online-Netzwerke weder nur gut oder schlecht sind, es handelt sich um facettenreiche, in sich widersprüchliche Phänomene. Was jedoch fest steht, ist, dass sie die Arbeits- und Lebenswelten der Zukunft verändern werden: (Politische) Partizipation, aber auch Marketing, all dies ist ohne Social Media nicht mehr zu denken:  „Social Media ermöglichen eine Teilhabe, die in dieser Form vorher nicht existiert hat“. Damit einher geht ein (neuer) „Wille, mitzureden, gehört zu werden und mitwirken zu können“ – bestes Beispiel dafür ist der sogenannte „Arabische Frühling“.

Ebenso wie soziale Medien selbstbewusst Teilhabe ermöglichen, sind sie jedoch auch anfällig für Manipulation: „Informationen sind nicht immer verlässlich, Kommentare nicht immer angebracht“. Hier kann man jedoch auf die Intelligenz des Schwarms hoffen. Soziale Medien sparen Zeit, sie laden jedoch auch zu deren Verschwendung ein. Gehen wir also dem „Tod der Langeweile“ entgegen?

„Es gibt keine einheitliche Linie“, wir müssen lernen „Widersprüche auszuhalten“. Jede(r) muss selbst entscheiden können, wie und wo man mitmachen möchte – aus diesem Grund ist Aufklärung so wichtig – umso mehr, weil „Teilhabe ist und bleibt das Rückgrat einer demokratischen Gesellschaft“. Das nimmt die Landesregierung ernst, indem sie an Opern Government-Prozessen arbeitet und im Mai eine Veranstaltung zu „Digitaler Bürgerbeteiligung“ anbietet, parallel wird eine Plattform dazu frei geschaltet. Weder gut noch böse, digitale Medien sind ein Instrument, das genutzt werden kann. Qualifizierte Urteile sind gefragt. „Aufgeklärte, mündige und souveräne“ Bürger/innen sind gefragt.


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